Am 15. Dezember 2021 vor neun Jahren verschwand der laotische Menschenrechtsverteidiger Sombath Somphone auf gewaltsame Weise. Anlässlich dieses Jahrestages seines Verschwindens, wandten sich knapp 60 internationale Nichtregierungsorganisationen, darunter Amnesty International mit einem gemeinsamen Statement an die Öffentlichkeit. Sie verurteilen die Weigerung der laotischen Regierung, den Fall aufzuklären und erklären ihre Solidarität mit der Familie und allen anderen, die gewaltsam verschwunden sind.
Amnesty schrieb im Jahr 2013 nach Sombaths Verschwinden:
Der 62-jährige Sombath Somphone verließ am 15. Dezember 2012 gegen 17:30 Uhr sein Büro und fuhr mit dem Auto nach Hause. Die Polizei hielt ihn gegen 18:00 Uhr an einem Kontrollpunkt auf der Thadeua-Straße im Stadtteil Sisattanak von Vientiane an. Videoaufnahmen von einer Verkehrskamera zeigen anscheinend, wie er aus seinem Wagen aussteigt, um mit der Polizei zu sprechen. Ein Motorradfahrer erscheint und fährt mit Sombath Somphones Auto davon. Das Motorrad lässt er zurück. Anschließend taucht ein Lastwagen mit Blinklichtern auf. Nachdem man Sombath Somphone in den Lastwagen gedrängt hat, fährt er mit ihm davon. Die Familie und Freunde von Sombath Somphone haben ihn auf den Aufnahmen erkannt.
Die laotischen Behörden leugnen, Sombath Somphone inhaftiert zu haben oder für sein Verschwinden verantwortlich zu sein und erklären, er könne im Rahmen einer Privatfehde entführt worden sein, nachdem die Polizei eine routinemäßige Ausweiskontrolle durchgeführt hatte. Obwohl die laotische Regierung am 19. Dezember eine Stellungnahme veröffentlicht hatte, in der sie verlauten lässt, die “zuständigen Behörden” wären dabei, die Angelegenheit “gründlich zu untersuchen”, haben weder die Angehörigen noch andere Personen, die ein berechtigtes Interesse an diesem Fall haben, ausführliche Informationen zu den Untersuchungen erhalten. Amnesty International befürchtet, dass die bisherigen Ermittlungen intransparent und unzureichend durchgeführt worden sind.
Sombath Somphone gründete im Jahre 1996 das Trainingscenter für mitbestimmte Entwicklung (Participatory Development Training Centre) zur Förderung von Bildung, Führungsqualitäten und nachhaltiger Entwicklung in Laos. 2005 wurde er mit dem Ramon Magsaysay-Preis (Ramon Magsaysay Award for Community Leadership) ausgezeichnet. Er gehörte zu den Organisatoren des Asia-Europe People’s Forums, das im Oktober 2012 in Vientiane stattfand.
Amnesty hat mehrfach über den Fall informiert, u.a. mit dem Bericht Laos: Caught On Camera, The Enforced Disappearance Of Sombath Somphone und dem Public Statement Laos: Return Sombath Somphone.